Mit klackernden Hufen -Himmel, wie sehr ich das Geräusch von Hufeisen auf blankem Asphalt liebte!- folgten mir meine beiden Hengste gehorsam über die Stallgasse. Anscheinend hatten sie schon begriffen, dass sie für eine ganze Weile hier ihr Zuhause hatten. Den einen Hengst rechts neben mir, den anderen links lief ich bis zu ihren Boxen und wartete dann auf Cassy. Als auch sie die Stallgasse betrat, öffnete ich schließlich Salvatores und Jadens Boxen und schickte sie hinein, damit Diamond nicht von den beiden blockiert wurde. Als nächstes musste ich beiden noch die Halfter abnehmen.

(Jadens und Salvatores Boxen)

<< kommt von: Der Hof

Ich betrat die ruhige, sauber gefegte Stallgasse und blieb erst einmal stehen, um mich kurz zu ordnen. Felizia brachte ihre beiden Pferde zügig in die Boxen und ich wartete noch bis sie damit fertig war, bevor ich selbst losmarschierte und Diamonds Box ansteuerte. Aus den Augenwinkeln konnte ich zwei Gestalten in der Box eines weiteren Schulpferdes erkennen, denen ich mich aber nicht weiter widmete. Stattdessen lag meine volle Aufmerksamkeit auf der Haflinger Stute.
Mehr oder weniger geschickt öffnete ich mit einer Hand die Boxentür, führte Diamond dann hinein und verschloss sie sorgfältig wieder hinter mir.

>> geht zu: Diamonds Box

Auf der Stallgasse stehend, blickte ich mich um. Ich war auf jeden Fall nicht alleine mit Cassy -in Spunis Box konnte ich Hearthstone und Ace stehen sehen und aus einer anderen Box trat ein mir unbekannter Junge heraus. Ich suchte jedoch sofort nach meiner Zimmergenossin -da sie mich nicht gerufen hatte ging ich davon aus, dass alles bestens verlaufen war. Als ich Cassy aus Diamonds Box treten sah, kam ich ihr gleich entgegen gelaufen.
"Da die Pferde versorgt sind denke ich, wir sollten uns um unsere Grundbedürfnisse kümmern. Auf auf in die Cafeteria?", fragte ich sie, als ich bei ihr angekommen war.

<< kommt von: Ferox' Box

Ich betrat zum wiederholten Male an diesem Tag die Stallgasse, versicherte mich schnell, das die Boxentür meiner Apfelschimmelstute auch wirklich verschlossen war und hängte dann das Zaumzeug an die Box. Etwas unschlüssig blieb ich dann am Rand der Stallgasse stehen, da ich nicht genau wusste, was ich nun als nächstes tun sollte.
Mein Blick wanderte über die belegten und freien Boxen, bis ich zwei Mädchen ganz in der Nähe bemerkte, die ich noch nicht kannte. Von meinem vorherigen Treffen mit den beiden Jungs, die mir alles andere als qualifiziert vorgekommen waren, hatte ich allerdings genug von zwischenmenschlichen Kontakten. So blieb ich fast schon ein wenig verloren stehen und betrachtete Noctis in seiner Box, wie er seinen Kopf über die Tür schob und auffordernd schnaubte. Schließlich gesellte ich mich zu ihm hin und streichelte seine weiche Nase.

<< kommt von: Diamonds Box

Ich ließ meinen Blick immer noch über die verschiedenen Pferde schweifen, als ein Junge in mein Blickfeld trat. Er war an die Box eines Rappen herangetreten und hatte begonnen, dessen Nase zu streicheln. Ich war fast schon gebannt von dem Anmut des Tieres, dass mich erst Felizias Stimme von dem Anblick losreißen konnte.
Äh...was?, fragte ich kurz etwas verwirrt, bevor ich etwas rot auf den Wangen wurde, da mir klar wurde, dass ich wieder mal mit den Gedanken ganz woanders gewesen war.
Ach so... klar. Ich habe echt schon Hunger!, meinte ich dann grinsend, als ich mir die Frage wieder in den Kopf gerufen hatte.

Ich grinste, als sie gedanklich wieder im hier und jetzt landete und nickte dann zufrieden.
"Na dann lass uns mal was essen gehen, dann macht das weitere Erkunden noch mehr Spaß... so ohne knurrenden Magen"
Das gute war: Die Cafeteria konnten wir kaum verfehlen -im Schulgebäude mussten wir wahrscheinlich nur unserer Nase folgen.
"Es freut mich übrigens, dass du dich schon so gut mit Diamond verstehst und nicht mehr ganz so 'ängstlich' an sie heran gehst. Und ihr zwei gebt schon jetzt ein tolles Team ab!", ergänzte ich noch und setzte mich langsam in Bewegung, wartete jedoch nach einigen Schritten auf Cassy.

Ich nickte zustimmend, als der Entschluss, in die Cafeteria zu gehen nun endgültig ergriffen wurde. Mal sehen, wie das Essen hier so war. Meine Oma hat immer zu sagen gepflegt: Wenn das Essen an einem Ort stimmt, ist der Rest nur mehr halb so schlimm. Vielleicht mochte sie damit ja Recht haben.
Gute Idee!, grinste ich und wartete auf ihre nächsten Worte. Es freute mich insgeheim, dass Felizia mich und Diamond bereits als "Team" sah und ich hoffte, es würde auch weiterhin so bleiben.
Als Feli sich langsam in Bewegung setzte, warf ich dem Rappen noch einen letzten abschließenden Blick zu und folgte ihr schließlich.

>> geht zu: Speisesaal

Zufrieden machten wir uns dann auf den Weg -zu Gunsten meines leeren Magens. Ich war schon sehr neugierig, was wir leckeres zu essen finden würden und konnte es kaum abwarten. Mit Cassy an meiner Seite fühlte ich mich viel sicherer, die unbekannten Gefilde der Schule zu erkunden -und auch die Angst vor Konfrontationen mit anderen sank ungemein. Schwungvollen Ganges verließen wir den Stall, um unseren Hunger stillen zu können... ohne uns zu verlaufen. Hoffentlich jedenfalls.

(Schulgebäude/ Speisesaal)

↣ come from: Großer See

Am Hof angekommen, führten mich meine ersten Schritte in die Stallgasse, begleitet von Kratos' gewohntem Hufenklackern. Draußen war es für meine Umstände ziemlich warm, weshalb ich erleichtert war, unter das Dach des Stalls tauchen zu können. Wo wenigstens die Sonnenstrahlen einem nicht derart scharf auf dem Nacken brannten.
In der Gasse schien nicht viel los zu sein, womöglich waren die meisten schon in der Cafeteria, möglicherweise jedoch auch woanders. Lediglich ein junger Mann [Rafael Rosestone] befand sich vor Ort und widmete die Aufmerksamkeit einem schönen Pferd mit ästhetisch schwarzem Fell. Einzig ein weißer Stern zierte die Stirn des Rappen und verschaffte einen Kontrast.
Als ich mit meinem Apfelschimmel an ihnen vorbeiging, schenkte ich dem scheinbaren Schüler einen kurzen Blick, verpasste jedoch auch nicht die Gelegenheit, ihn zu mustern.
"Hallo", wandte ich begrüßend und mit leichtem Lächeln ein, ehe ich weiter der Richtung zu Kratos' Box folgte. Ich ließ meinen grauen Rucksack von der Schulter rutschen und an einem kleinen Harken, etwas oberhalb meines Kopfes an der Pferdebox befestigt, hängen. Ohne dabei die Zügel des Hengstes loszulassen. Denn auch wenn Kratos eine ruhige Persönlichkeit war und zudem mein Vertrauen hatte, konnte man nie wissen, was dem Holsteiner im nächsten Moment vielleicht in den Sinn kommt.
Ich streichelte dem Hengst zufrieden über den Hals und wollte ihn zu seinem Wohlbefinden endlich in sein gewohntes Reich schicken. Doch gerade als ich die Tür der Pferdebox aufschieben wollte, hörte ich plötzlich einen lauten Rums. Erschrocken wirbelte ich herum, selbst von Kratos konnte ich ein kurzes Zusammenzucken wahrnehmen.
"Verdammt!", fluchte ich entsetzt auf, als ich mit großen Augen bemerkte, dass mein Rucksack der Ursprung des Schepperns gewesen war. Wie es aussah, hat der Harken an der Pferdebox nicht gehalten. Sei es das Alter dessen oder die Schwere meines Rucksacks.
Ohne Zögern band ich Kratos sicherheitshalber an der Querstange vor seiner Box fest – was jedoch einen zweiten Anlauf benötigte -, kniete mich schnell hinunter auf den Boden und griff nach meinem Rucksack. "Die Kamera…", murmelte ich bestürzt und öffnete mit hektischen Griffen den Reißverschluss, um den Fotoapparat nach jeglichen Schäden zu überprüfen. "Bitte nicht... Bitte nicht."
Das Geräusch, mit dem der Rucksack auf den Boden geprallt war, hatte nichts Gutes verheißen. Eher etwas Beunruhigendes, welches mich das Schlimmste erwarten ließ.
Während ich meine Umgebung so gut wie gar nicht mehr wahrnahm, probierte ich mit angehaltenem Atem die Knöpfe der Kamera aus. Und stellte mit riesiger Erleichterung fest, dass diese nach kurzer Verzögerung anging und reagierte. Ich kontrollierte, ob irgendetwas gesprungen war – das Display, die Linse. Um sicher zugehen, tat ich es gleich ein zweites Mal, ehe ich entlastet aufatmete. Es schien erstaunlicherweise nichts beschädigt worden zu sein. Ein riesiges Glück für mich. Die Fotos waren zwar auf der Speicherkarte gesichert, doch die Kamera selbst war nicht billig gewesen. Meine Eltern hätten diese mit ihrem Geld problemlos ersetzen können, doch das wollte ich nicht. Nicht nur, weil ich ihnen nicht auf dem Geldbeutel sitzen, sondern weil ich ebenso wenig abhängig sein wollte. Selbstständigkeit war das, was ich anstrebte. Und dieser Fotoapparat war der erste, den ich mir durch eigenen Verdienst angeschafft hatte. Glücklicherweise war das ausgegebene Geld dafür nun nicht innerhalb einer Sekunde wieder futsch.
Ich erhob mich, die Kamera doch nochmal in den Händen inspizierend, ehe mein Blick zurück zu Kratos schweifte. Dieser sah mich eher teilnahmslos an, mit gewisser Desinteresse, die einem schon beinahe herablassend rüberkommen konnte. Doch in dem Moment war ich nur froh, dass mein Fotoapparat den Sturz heil überstanden hatte.

Ich stand noch immer wie angewurzelt vor der Box meines Rappen und streichelte ziemlich abwesend seine Nase. Ich wusste zwar, dass Nox bestimmt interessanteres zu tun hatte, wie sich auf den Paddock zu verkümeln und Heu zu mampfen, doch zu meinem Glück blieb er dennoch brav stehen und wartete geduldig, bis ich wieder aus meinen Gedanken herausfand.
Dies kam auch schon früher als gedacht, als ich plötzlich Hufeklackern rechts von mir hörte und mich dementsprechend in diese Richtung wandte. Ein Junge, ungefähr in meinem Alter (Oliver), kam mit einem - zugegeben - schönem Apfelschimmel am Führzügel die Stallgasse entlang und schien mich auch gleich zu mustern, als er mich grüßend passierte.
Mein ausdrucksloser Blick erwiderte den seinen und ich hatte mir noch kein genaues Bild von ihm gemacht, als er auch schon bei der Box seines Pferdes angekommen war.
Schulterzuckend wandte ich mich wieder von ihm ab und wollte mich gerade von Nox verabschieden, als ein lautes Poltern nicht nur mich sondern auch Nox aufschrecken ließ. Ich konnte Ferox empört wiehern hören, die gegenüber von Noctis in ihrer Box stand und mit dem Vorderhuf unruhig gegen die Tür polterte.
Der Krach war von weiter hinten gekommen und sofort drehte ich mich auch um, um die Quelle des Lärms ausfindig zu machen.
Schon gut, Ferox! Jetzt übertreib mal nicht, zischte ich meiner Stute zu, als ich kurz zu ihr ging um sie zu beruhigen, bevor ich einen Blick auf den gerade eben erst vorbeigegangenen Jungen warf. Er kniete am Boden und war über etwas gebeugt. Vermutlich das, was gekracht hatte.
Auch, wenn es nicht gerade meine Art war, siegte dennoch die Neugier und ich kam etwas näher, um zu sehen, was passiert war.
Hey!, begann ich mit lauter Stimme, da ich nicht wusste, ob mich der junge Mann am Boden nähern gehört hatte.
Kann man dir bei irgendetwas helfen?

Nur beiläufig hatte ich tatsächlich unruhiges Verhalten aus der Richtung eines Pferdes wahrgenommen. Vielleicht hatte das Scheppern auch weiteren Huftieren einen Schreck eingejagt, doch wirklich Fokus nahm ich darauf in dem Moment nicht. Auch wenn mir der ausgelöste Lärm leidtat und vor allem nicht meinen Absichten entsprach.
Ich hörte plötzlich eine Stimme neben mir, die mich rasch hochblicken ließ. Der Junge, der vorhin bei dem großen Rappen gestanden hatte, war nun näher getreten und stellte eine Frage, die ich zuerst nur halb mitbekam.
"Eh...nein nein", versicherte ich rasch, nachdem ich mich erhoben hatte. Beinahe instinktiv tätschelte meine Hand Kratos' Hals, vielleicht um ihn beruhigen zu wollen, vielleicht aber auch, weil es eine gewohnte Bewegung war. Mein Fokus lag dabei jedoch weiterhin auf meinem Fotoapparat, als könnte ich diesen einfach nicht oft genug von möglichen Schäden inspizieren. Schließlich ließ ich die Kamera jedoch mithilfe der Schlaufe um meinen Hals hängen. Es erschien mir gerade um einiges sicherer und vor allem vertrauter.
"Alles gut", beschwichtigte ich nochmals abwesend murmelnd und durchforschte währenddessen den Rucksack nach Dingen, die eventuell gleichermaßen zerbrechlich waren. Meine Sorge aber im ersten Moment nicht geschenkt bekommen hatten.
Ich bemerkte, dass die Anwesenheit des Schülers bei mir immer mehr in den Hintergrund geschoben wurde, ich dies mit einem Aufblick vom Rucksack jedoch verhinderte.
"Sorry", wandte ich schief lächelnd ein, sowohl für mein kurzzeitiges Ignorieren, als auch für das unabsichtliche Poltern.
"Ich habe gelernt, dass man schwere Rucksäcke nie einem alten Haken anvertrauen darf", grinste ich um etwas Stimmung aufzubringen. "Und vor allem keine zerbrechlichen Dinge in Rucksäcke stopfen sollte." Ich rieb mir verlegen und schuldbewusst über den Nacken. Für Tollpatschigkeit oder Unüberlegtheit war ich normalerweise nicht bekannt. Doch bei solch beiläufigen Taten konnte es schon einmal bei jedem passieren.

Ich musterte den neuen Jungen immer noch etwas forschend, während er ziemlich hektisch seinen Rucksack durchwühlte. Wahrscheinlich um sicherzugehen, dass auch wirklich alles heil geblieben war. Es dauerte einen Moment, bis ich eine Antwort auf meine Frage bekam und langsam wurde ich auch ungeduldig.
Schließlich bekundete er aber, dass alles in Ordnung sei und entschuldigte sich mit einem verlegenen Lächeln. Vermutlich war ihm das Missgeschick ziemlich peinlich, was ich auch verstehen konnte. Pferde waren sensible Tiere. Ausgerechnet in einem Stall so einen Lärm zu verursachen löste bei mir keinen Begeisterungssturm aus. Doch so ganz konnte ich ihm die Panne auch nicht nachsagen. Schließlich schien er noch nicht so lange hier zu sein und gewisse Details noch nicht zu wissen. Nämlich vor allem das, dass die Haken hier schon einiges an Alter auf den Buckel hatten und teilweise auch etwas locker waren. Ich habe das selbst auch schon gemerkt, als ich einmal Nox' Trense dort aufhängen wollte. Zu Boden gekracht ist zwar zum Glück nichts, doch man gehörig das Wackeln des lockeren Hakens gemerkt.
Den kleinen Witz, den der Junge vor mir dann noch riss um die Stimmung etwas aufzulockern, brachte mich dazu den Kopf etwas schief zu legen. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht.
Schon gut. Es ist nichts passiert. Ferox ist von Haus aus ziemlich schreckhaft und würde sich auch vor einer Maus erschrecken, witzelte ich etwas, auch wenn ich natürlich übertrieb. Mein Blick glitt zurück zu der Box, in der die stürmische Apfelschimmel-Stute stand, konnte sie jedoch von hier aus nicht sehen. Vermutlich hatte sie sich auf den Paddock zurückgezogen.
Aber mal ehrlich. So lange kannst du noch nicht hier sein. Ansonsten wüsstest du, dass man diesen Dingern hier selten noch Vertrauen schenken kann, meinte ich jetzt, durchaus neugierig. Meine letzte Begegnung mit den anderen beiden neuen hier in der Stallgasse ist ja alles andere als erfreulich gewesen - zumindest was mich betraf. Vielleicht war er hier ja anders. Zumindest schien er nicht so konzentriert auf sein Handy zu sein, wie die anderen beiden.

@Oliver Coleman

[O/T: Sorry, völlig übersehen Oo xD]