Belustigt musterte ich alle kurz Herr Breuer...ich sehe viel Frischfleisch meinte ich scherzhaft und lachte kurz, brachte aber dann endlich Walhall weg

--> Walhall und Gleipnirs Boxen

Summend hatte ich die Schubkarre entleert und war dann wieder in die Stallgasse zurück gekehrt. Die meisten Boxen waren noch leer und brauchten nur frisches Heu für die zurück kehrenden oder neuen Pferde. Daher entleerte ich rasch eine Box nach der anderen, bei der es notwendig war. Als endlich alles leer war lud ich Heuballen auf die Schubkarre und begann das frische Stroh und Heu in den Boxen auszulegen. Dabei warf ich ab und an einen Blick in die bereits besetzten Boxen um nach den Pferden darin zu sehen. Auf den ersten Blick schien es ihnen allen gut zu gehen. Den genauen Check würde später die Tierärztin vornehmen. Ich machte einen Moment Pause und wischte mir mit dem Ärmel Schweiß von der Stirn, dabei klirrten die Armbänder leise.

Ich nickte Felizia zu und sah ihr nach, wie sie zu ihrem Auto ging um ihre beiden Pferde zu holen. Sie bräuchte meine Hilfe dafür sicher nicht, aber wenn, war ich ja immer noch in Rufweite. Als die junge Frau mich wieder ansprach, wannte ich meinen gesamten Körper zu ihr. "Ah, dann müssen Sie die neue Lehrerin sein. Raphael Breuer, sehr angenehm Sie kennenzulernen!" Das "Du" würde ich ihr später anbieten, wenn wir ohne Schüler sein würden. "Ich hoffe Sie finden sich hier zurecht, ansonsten helfe ich oder die anderen Ihnen gerne sich zurechtzufinden, allerdings wäre ich fürs erste mit den neuen Schülern beschäftigt.", meinte ich in einem entschuldigenden Ton. Ich würde ihr gerne alles zeigen, doch lag meine Hauptsorge erst bei den Schülern, die ich nicht so einfach abschieben konnte und wollte. Als Ace ebenso ging, nickte ich bei ihm ebenfalls. "Alles klar." Ich sah zu Hearthstone und ein kleines, halbseitiges lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Ich winkte mit meiner Hand in seinem Sichtfeld, damit er mich bemerkte und nicht erschrak. Wollem wir?, fragte ich in Gebärdensprache und wartete geduldig auf seine Antwort. Er wirkte so nervös, ich hoffte, dass Nightstorm ihn etwas runter bringen würde. Ansonsten müsste ich meine Geheimwaffe auspacken. Bonar.

„Freut mich ebenfalls! Herr Callum hat mich schon herumgeführt, aber danke für das Angebot. Ich werde sicherlich später noch fragen haben“, bedankte ich mich lächelnd. „Ich will auch gar nicht weiter stören, ich wollte mich nur vorstellen“, verabschiedete ich mich dann und ging zu Lanajo, von weitem konnte ich schon sehen, dass er seinen Kopf in meine Richtung gewandt hatte. Ein lautes Wiehern schallte durch die Stallgasse, weil Lanajo mal wieder seinen Mund nicht halten konnte. Lachend trat ich näher.

–> Lanajos Box

Gut gelaunt und mit Aussicht auf eine entspannte Trainingseinheit schritt ich mit federndem Gang die sauber gefegte Stallgasse entlang und hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt. Es war heute im Vergleich zu gestern wesentlich mehr los - anscheinend waren neue Schüler angekommen und denen musste natürlich erst einmal alles gezeigt werden. Herr Breuer stand bei einem jungen Herrn und deutete ihm etwas mit Handzeichen.
Gebärdensprache? Vielleicht... Ich wollte sie nicht stören, weshalb ich kurz grüßend die Hand hob und den beiden freundlich zunickte. Das dunkelgrüne Halfter samt dazu passenden Führstrick für meine Ninja hatte ich über die linke Schulter gehängt und war nun auf den Weg zu der Missouri Foxtrotter Stute.
Weiter hinten konnte ich Nikan Heylix, unseren Pferdepfleger, erkennen, der gerade dabei war, Stroh und Heu in die Boxen zu verteilen. Ich fand ihn immer sehr sympathisch, vor allem seinen Umgang mit den Pferden. Er schien immer gut aufgelegt zu sein und ich glaubte, ihn noch nie schlecht gelaunt erlebt zu haben.
Hey Nik! Wie geht's dir?, fragte ich ihn, als ich bei ihm zu stehen kam und schenkte ihm ein fröhliches Lächeln. Ich hatte es heute nicht eilig, da die Schule offiziell noch nicht begonnen und ich somit auch noch keinen Unterricht vorzubereiten hatte.

Ich hob den Blick und lächelte die junge Frau welche mich angesprochen hatte mit meinem typischen, offenen Lächeln an. Madame Grace! Es geht mir gut und ihnen? Ich zupfte etwas an einem der Heuballen und summte dabei leise. Viele neue Tiere und Schüler, das gut. Ein warmes Leuchten lag in meinen Augen

Ich strahlte Nik an, als er mich mit seiner höflichen Art per Sie ansprach. Es war für mich jetzt noch ungewohnt, dass man mich siezte, denn eigentlich war ich das gar nicht gewohnt.
Mir geht es hervorragend! Es ist heute so ein schöner Tag! Sie haben doch hoffentlich nicht zu viel Arbeit?, wollte ich etwas besorgt wissen, da es eine Schande wäre, an diesem sonnigen Tag die ganze Zeit Boxen auszumisten und Heu zu verteilen - wobei ich den Anschein hatte, dass es Nik nicht viel ausmachte. Oder er war einfach ein Mensch, der immer alles positiv sah. Aber gut. Wenn man Pferde hatte, dann gehörten auch solche Arbeiten dazu, man konnte schließlich nicht den lieben langen Tag reiten und putzen.

Ich lachte warmherzig. Viele neue Pferde, Schüler und Lehrer kommen neu oder zurück. Ich ergriff die Mistgabel und lud diese mit dem frischen Heu voll, ehe ich das Heu in eine der Boxen verteilte, in welche ein neues Pferd kommen würde. Ich nicht allein arbeite. Viele fleißige Hände. erklärte ich dann in einem warmen Ton, ehe ich Theresa an lächelte. Ob sie wohl zu ihren Pferden wollte?

"Alles klar, wir sehen uns!", verabschiedete ich Lex und sah wieder zu Hearthstone. Folg mir.

>> Nighstorm's Box

Das stimmt. Da ist eine Menge zu tun. Aber die Arbeit mit Pferden macht auch riesigen Spaß. Und sie erfrischt von einem grauen Alltag. Ich lachte fröhlich auf, bevor ich das Halfter, das etwas tiefer gerutscht war, wieder hoch schob.
Dann will ich dich aber auch nicht länger stören. Ich wollte gerade zu Ninja und sie etwas reiten. Die Arme war heute nur im Paddock, erklärte ich und strich mir dann eine Haarsträhne, die sich aus dem Zopf gelöst hatte, hinters Ohr. Ich würde ihn mir später noch mal neu machen müssen.

Ich nickte verstehend. Ich selber konnte meist nur in den Gebieten außerhalb des Geländers mit Lagundo herum tollen. Sie wird sich sehr freuen. Auch wenn immer wieder gesagt wurde, das man das Verhalten von Tieren nicht vermenschlichen soll, war ich mir sicher dass diese dennoch wie wir Gefühle empfanden. Und diese sogar ausdrückten. Einen Moment wischte ich mir wieder etwas Schweiß von der Stirn, da erklang das helle Wiehern von Lagundo. Ich musste etwas lachen. Mein Freund freute sich über die vielen neuen Gerüche im Stall, wie es schien.