"Schätzchen, die Männer reden gerade.", grunzte Clayton nur und ich verdrehte meine Augen, denn so ein Verhalten wurde hier sowieso nicht geduldet, auch nicht von Banditen, bevor ich einen Schritt auf ihn zutrat, denn zum Glück war er nicht so übertrieben riesig wie unser Sheriff, an den ich jetzt lieber nicht denken wollte, während ich Nase an Nase mit einem meiner Banditen stand. Ich sagte, was - willst - du?, sagte ich also noch einmal in einer deutlich dunkleren Stimme, während Clayton sich nun zurücklehnte, wenigstens dazu hatte er also den Anstand. "Boss ist nicht da und wenn wir mit dir so weitermachen, dann verweichlichen wir hier alle noch. Revolverduell, Mann gegen Mann, heute hinter den Galgen." Ich lachte auf. Sicher, dass du das tun willst? So ein Duell war nicht zu unterschätzen, aber ich hatte nun einmal den Ruf eines ziemlichen Revolverhelden, und niemand hatte bisher ein eins gegen eins Duell gegen mich überlebt. "Ist das ein nein, Everlis?", fragte er und grinste, wodurch man all seine faulen und schiefen Zähne sehen konnte, ekelhaft, davon abgesehen, dass ich auch gar nicht nein sagen konnte, zumindest nicht, ohne meine Stellung zu riskieren. Ich sah kurz zu Masch, mein Blick beinahe entschuldigend, bevor ich mich wieder zu Clayton drehte. Abgemacht, heute Nacht, hinter den Galgen, nur du und ich. Ich streckte ihm mit eiserner Mine meine Hand hin.

Zu meinem Erstaunen spuckte er noch einmal auf den Boden und schlug dann ein, aber dieses mutige Grinsen gefiel mir ganz und gar nicht. Er war noch nicht lange dabei, aber was ich bisher gesehen hatte, hatte mich nicht unbedingt beeindruckt, weshalb mich sein Selbstbewusstsein etwas unsicher machte, nicht, dass ich es mir ansehen ließ, denn ich schnaubte nur, während er sich mit einem schleimigen Grinsen in Maschs Richtung wieder verzog. Aber gut, man machte schon einmal dummes Zeug, auch wenn er nicht unbedingt betrunken gewirkt hatte. Es tut mir leid, normalerweise habe ich meine Männer besser im Griff., sagte ich und wandte mich wieder entschuldigend Masch zu.

Spätestens nach dem Duell musst du dir das nie mehr gefallen lassen., sagte ich in einem ziemlich selbstbewussten Tonfall, bevor ich mich wieder auf den Barhocker setzte und dann aber beschloss, lieber nichts mehr zu trinken, denn ich brauchte einen klaren Kopf, auch für so einen Idioten wie Clayton.

Hey, Masch., meinte ich sanft und hob meine Hand, um sie vorsichtig auf Maschs Schulter zu legen, Ich passe auf mich auf, versprochen?

Ich werde wieder zurückkommen, niemand wird uns erwischt haben und du musst dir keine Gedanken mehr über dieses Arschloch machen., sagte ich weiterhin in einer sanften Stimme und drückte kurz leicht mit meiner Hand zu, wie um meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Ich mochte Masch sehr gerne und ich wollte niemandem irgendwelche Sorgen machen, aber gleichzeitig musste ich das tun, wenn auch nur für meinen Status, den ich mir wirklich hart erarbeitet hatte.

Siehst du, genauso wird es sein., meinte ich zuversichtlich, was sollte so ein Grünschnabel auch schon gegen mich tun, vor allem wenn er so großkotzig war. Natürlich, es war irritierend, aber gut, es ging auch schlimmer. Besser er überschätzte sich als mich.

Selbstverständlich ahnte ich nichts davon und verbrachte die nächste Zeit hier im Saloon, meistens in Maschs Nähe, bis es dann langsam Zeit wurde. Clayton und seine Kumpel hatten diesen schon vor ein paar Stunden verlassen, vermutlich wollte er seine Galgenmahlzeit noch genießen. Schließlich konnte ich es dann aber auch nicht mehr hinauszögern und tastete nach meinem Revolver, er war natürlich hier und alle meine anderen Sachen auch, bevor ich von dem Barhocker sprang, denn es wurde wohl Zeit. Ein paar andere Banditen aus der Bande jaulten auf, grinsten oder klatschten, aber ich ignorierte sie großteils, da ich Jace' besorgten Blick auch einfing und seufzte, ich konnte jetzt nicht mehr zurücktreten, komme was wolle.