Im Stall angekommen, legte ich alles ab und betrat die Box. Ohne eine kurze Fellpflege, wollte ich Bailey ungern aufzäumen. Der fuchsfarbene Hengst stand entspannt da und ließ sich von mir das weiche Fell Bürsten. Nachdem auch Mähne und Schweif fertig waren, kontrollierte ich noch seine Hufe. Dann ging es ans Satteln. Ohne Probleme ließ Bailey sich aufzäumen. Nachdenklich betrachtete ich seine Trense, deren Leder langsam brüchig wurde und rückte sie noch einmal zurecht, bevor ich den Sattelgurt fest zog. Mit dem Ärmel wischte ich den Staub vom Sattel. Auch dieser war nicht mehr der Neuste. Mit einem Lächeln erinnerte ich mich daran, wie ich damals die ganzen Ferien dafür gearbeitet hatte, um mir die Ausrüstung zu leisten. Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg zum Reitplatz.
Schnellen Schrittes lief ich zu meinem Auto. Zügig verschloss ich den Hänger und öffnete dann den Kofferraum. Ich tauschte meine Turnschuhe gegen meine Reitschuhe und setzte meine Reitkappe auf, ehe ich Baileys Putzbeutel packte und Sattel und Trense nahm. Voll bepackt machte ich mich wieder auf dem Weg zum Stall.
Ich nickte. "Das sollte ausreichen. Ich muss nur noch meine Sachen aus dem Auto holen.", meinte ich dann. "Ist der Reitplatz gleich hier hinter dem Stall?" Ich lauerte auf einen günstigen Moment, um an dem fremden Pferd vorbei zu kommen. Währenddessen konnte ich das ja noch schnell in Erfahrung bringen.
Ich nickte ihm verstehend zu. Ich kannte es nicht anders. Wir hatten nie das Geld gehabt, um Bailey in einem Stall unter zu bringen, geschweige denn auch nur irgendwie auf einem Reiterhof. Selbst als er noch jung war und wir unsere ersten gemeinsamen Reitversuche machten, musste die Wiese vor unserem Haus genügen. Für jemanden, der das nicht kannte, musste das wahrscheinlich etwas schräg klingen. "Vielleicht wäre der Reitplatz erst mal ein guter Komoromiss.", lenkte ich gerade ein, als wieder leben in die Stallgasse kam. Ein Mann betrat mit einem sichtlich nervösen schwarzen Hengst die Stallgasse und bat um Platz. Ich trat wieder näher an Baileys Box heran und versuchte nicht im Weg zu stehen. "Mit dem möchte ich nicht tauschen.", murmelte und war froh, das Bailey so ruhig war.
"Habt ihr hier vielleicht auch ein schönes Ausreitgelände?", wich ich seiner letzten Frage mit einer Gegenfrage aus. Denn auch eine Reithalle hatten wir bisher noch nicht betreten. "Ich denke, das würde Bailey jetzt besser gefallen." Ich musterte den fuchsfarbenen Hengst. Bisher schien er alles besser weg zu stecken, als ich gedacht hatte. Mittlerweile stand er völlig entspannt in seiner Box.
Ich nickte und fuhr mir etwas beschämt durch die Haare. Er hat Recht. Ich sollte nicht einfach blind auf die Aussagen anderer vertrauen. "Die Insel... Nun ja... Ich komme von einer kleinen Insel nahe Großbritanniens. Also sie gehört mir nicht. So reich bin ich leider nicht." Okay. Die letztere Aussage war etwas gelogen. Andererseits fühlte es sich auch etwas seltsam an, plötzlich so viel Geld zu haben. Bailey stieß mich sanft mit der Nase an und holte mich so aus meinen Gedanken. Mit einem Lächeln im Gesicht, begann ich seine Nase zu kraulen und lauschte weiter Rafaels Worten. Mit dem Blick folgte ich der Richtung in die er deutete und musterte den schwarzen Hengst neugierig, ehe mein Blick wieder zu Ferox wanderte. "Wirklich schöne Pferde hast du.", stellte ich bewundernd fest.
"Ich... Nun ja... Die Mädchen bei uns auf der Insel meinten, das macht man so in den großen Reitställen. Da würden die Pferde nicht so viel draußen stehen." Ich seufzte. Ich hätte nicht auf sie hören sollen... Ich musste wirken wie der letzte Idiot. Dabei kannte ich mich eigentlich ziemlich gut mit Pferden aus. Mit dem Blick folgte ich Rafaels Bewegung. "Ist das dein Pferd?", fragte ich.
"Peter.", stellte ich mich vor. "Aber nenn mich einfach Pin. Das ist mir lieber." Mein Blick wanderte wieder zu Bailey, der neugierig lauschen in seiner Box stand. "Eigentlich kenne ich Bailey schon, seit er ein Fohlen war.", erklärte ich leicht beschämt. "Er stand seitdem nur noch nie in einer Box, geschweige denn hat er einen Stall von Innen gesehen. Mir war es schon irgendwie peinlich, das so zu erzählen. Was muss er denn von mir denken?
"Natürlich ist das nicht das erste Mal.", meinte ich und nahm die Leckerli entgegen. Es ist nur das erste Mal mit Bailey. Ich versuchte mich zu entspannen. Na komm schon Junge. Wir schaffen das. Sonst lachen uns die Mädels da hinten noch aus.", sagte ich noch immer leicht nervös. Doch dieses Mal klappte es und Bailey setzte sich in Bewegung und ließ sich in die Box führen. Erleichtert atmete ich auf und tätschelte dem Fuchs den Hals. Nach einer kurzen Streicheleinheit verließ ich die Box. "Danke. Das hier... Naja... Ist noch alles so neu für uns.", sagte ich und konnte mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. "Kann ich mich für deine Hilfe irgendwie revanchieren?"
Ich warf einen kurzen Blick zur Seite auf den unbekannten Jungen (Rafael). "Wenn du eine Idee hast, wie man ein Pferd, das sein ganzes bisheriges Leben draußen verbracht hat, in eine Box bekommt, dann ja. Ich bin offen für Vorschläge." Ich atmete kurz tief durch und versuchte meine Nervosität beiseite zu schieben. Die ungewohnte Situation und Umgebung machte mir zu schaffen, ganz im Gegensatz zu Bailey. Der fuchsfarbene Hengst war die Ruhe selbst. Er wollte nur einfach nicht in die Box. Ich ließ den Führstrick etwas lockerer und seufzte. "Irgendwie hab ich mir den Tag anders vorgestellt."
Ich fühlte mich unwohl zwischen so vielen Fremden, ignorierte das Gefühl allerdings. Jetzt zählte erst einmal Bailey. Endlich fand ich seine Box und wollte den fuchsfarbenen Hengst hinein führen. Dieser blieb allerdings aprubt davor stehen und ging keinen Schritt weiter. "Komm schon. Ich weiß dir passt das hier nicht, aber tu mir bitte den Gefallen.", murmelte ich ihm leise ins Ohr. Ich versuchte ihn weiter Richtung Box zu bewegen. Na ganz toll. Bereits an meinem ersten Tag hier, mache ich mich total zum Affen. Ich hätte auf der Stelle im Boden versinken können.
Mit Bailey, der gemütlich hinter mir her trottete, betrat ich die Stallgasse. Ich ließ mich etwas zurück fallen um Bailey näher zu sein, als ich mehrere Leute in der Stallgasse erblickte. Ich hatte gehofft, etwas mehr Ruhe zu haben, an meinem ersten Tag hier. Es war nicht so, das ich keine neuen Freunde finden wollte. Ich war nur nicht besonders gut darin. Also bahnte ich mir schweigend meinen Weg, auf der Suche nach der richtigen Box.
Ich fuhr auf den Hof und parkte mein Auto ab. Einmal tief durchatmen. Ich seufzte und sprang aus dem Auto. Ein Blick in den Hänger sagte mir, das Bailey noch immer völlig entspannt war. Also ging ich mich zunächst im Direktoriat anmelden, ehe ich nach einiger Zeit wieder zurück zum Auto kam. Mit geübten Griffen öffnete ich den Hänger und führte Bailey auf den Hof. Der Fuchs sah sich neugierig um, blieb aber vollkommen entspannt. Das ist jetzt unser neues Zuhause. flüsterte ich ihm zu und kraulte ihn kurz am Kopf. Danach machte ich mich mit ihm auf den Weg zum Stall.
Thema von Peter Lewis im Forum Steckbriefe der Menschen
Allgemeine Informationen:
Name: Peter Lewis
Spitzname: Pin (so will er auch offiziell genannt werden)
Alter und Geburtstag: 19 Jahre | 12.12.2000
Geschlecht: männlich
Rang: Schüler
Vergangenheit, Leben und Beziehungen:
Vergangenheit: Pin stammt von einer kleinen Insel und wurde in eine eher arme Familie hinein geboren. Das Glück war perfekt, bis seine Mutter die Familie verließ, um durch die Welt zu reisen und ihren fünfjährigen Sohn mit dem Vater zurück ließ. Die beiden hielten zusammen und lebten glücklich in ihrem kleinen Haus auf dem Moor. Sein Vater sorgte mit einem Job auf dem Reiterhof der Insel für Geld. Schon früh zeigte sich Pin's Talent im Umgang mit Pferden. Seien es die Pferde auf dem Hof oder die Wildpferde der Insel. Gab es ein verletztes, war er zur Stelle. So kam er auch schließlich zu seinem Pferd Bailey. Auch wenn das Geld knapp war, sorgte sein Vater dafür, das er sein Pferd behalten konnte. Pin schloss die Schule bereits mit 16 Jahren ab und widmet sich seitdem nebenbei der Tiermedizin. Sein reiterliches Talent konnte er bis zu einem Vorfall vor einem Jahr geheim halten. Seitdem hat er keine Ruhe mehr (Vor allem nicht vor den Mädchen auf der Insel). Er beschloss die Insel zu verlassen. Vor kurzem erfuhr er vom Tod seines Großvaters, den er zwar nie kennengelernt hat, der ihm aber (statt Pin's Mutter) sein gesamtes Erbe hinterließ. Mit dem Geld unterstützt er nun seinen Vater und hat sich auf der Storm Rider Academy angemeldet.
Familiensituation: Edward Lewis - Vater, sehr gutes Verhältnis, vertraut ihm sehr Lou Carter - Mutter, kennt er kaum, hängt trotzdem sehr an ihr, sporadischer Kontakt
Besondere Beziehungen: Lucy Parker - seine einzige und beste Freundin
Ziele: Er will seine Heimatinsel bekannter machen und selbst mit gutem Beispiel voran gehen. Oberste Priorität hat es für ihn allerdings eine Aufgabe fürs Leben zu finden (Auch wenn er noch nicht weiß, wohin das führen wird).
Träume: Pin träumt davon irgendwann ein Paradies für Pferde und Reiter zu erschaffen, wo jeder so sein kann, wie er will und man für nichts verurteilt wird.
Aussehen:
Körpergröße: 1,73 m
Beschreibung: Pin ist ein eher schlanker und nicht sehr muskulöser junger Mann. Er hat kurze dunkle braune Haare, die je nach Lichtverhältnissen schon fast schwarz wirken. Seine Augen erstrahlen in einem sanften blau.
Besonderheiten: Er hat eine kleine, kaum sichtbare Narbe auf der rechten Wange.
Charakter:
Charaktereigenschaften: Pin ist eher ruhig und zurückhaltend. Viele bezeichnen ihn auch gern als schüchtern, was er aber keinesfalls ist. Er weiß, was er will, ist zielstrebig und weiß sich durchaus auch durchzusetzen. Jedoch ist er nicht wirklich ein Mann der großen Worte und hält sein Gegenüber lieber auf Distanz. Sein Vertrauen gilt eher den Pferden als den Menschen, was er sein Umfeld auch deutlich spüren lässt. Seine Gefühlslage lässt sich oft kaum deuten. Meist sieht er eher traurig aus. Auch wenn er äußerlich den gefühlskalten und unnahbaren Kerl mimt, ist er doch sehr sensibel und lässt sich schnell durch die Worte und Taten Anderer verletzen. Pin ist äußerst hilfsbereit und schlägt selten eine Bitte aus. Dadurch und durch seine Gutgläubigkeit, lässt er sich leicht ausnutzen. Dennoch ist er sehr klug und arbeitet eher lösungsoruentiert, statt nach Problemen zu suchen. Hat man es einmal geschafft, hinter die Fassade zu schauen, ist er eigentlich ein netter, durchaus fröhlicher und umgänglicher Kerl. Trotzdem ist er hin und wieder auch ein absoluter Sturkopf.
Was ich mag: - Pferde - das Moor - meine Heimatinsel - Bailey - im Stall schlafen - Stürme
Was ich nicht mag: - zu viel Druck - die meisten Menschen - warmes Wetter - vor großen Gruppen reden
Stärken: - hat ein Händchen dafür, sich um verletzte und kranke Pferde zu kümmern - Reiten - großer Wissensschatz
Schwächen: - Interaktion mit anderen - anderen vertrauen - kaum professionelles Wissen zum Reiten
Das macht mir Angst: - nochmal verletzt zu werden - Bailey zu verlieren - meinen Vater zu enttäuschen - einfach ich selbst zu sein
Reiterliche Fakten:
Pferd/e: Bailey
Stil: Springen
Reiterliches Können: Pin ist ein verdammt guter Reiter. Jedoch beruht sein Können allein auf dem, was er sich selbst beigebracht hat. Er hatte nie eine professionelle Reitstunde, geschweige denn hat er jemals an einem Turnier teilgenommen. Er reitet bisher rein nach Gefühl.