Ich habe etwas das nennt sich Genderdysphorie und das ist "normal" für jemanden, der transgender ist., deutete ich, um uns in das Thema einzuführen, ich war froh, dass mir Hearthstone einfach aufmerksam zuhörte und ihm jetzt schon sehr dankbar dafür, Das bedeutet eigentlich nur, dass ich mich mit einem anderen Geschlecht identifiziere, als mein Körper nach außen zeigt. Aber Dysphorie kann einen auch ängstlich, bedrückt, traurig oder gereizt machen, vor allem an bestimmten Tagen oder wenn bestimmte Sachen passieren. Ich beobachtete die Reaktionen von Hearthstone, ob er es verstanden hatte soweit.

Alles mögliche, von den Gurten im Autos bis die ganzen Räume, die in Mädchen und Jungen unterteilt sind., deutete ich und runzelte dann kurz die Stirn, während ich mir etwas schuldbewusst auf die Lippe biss, An manchen Tagen kommt es vielleicht auch ohne Grund, aber ich will, dass du weißt, dass auch wenn ich dann vielleicht nicht angefasst werden will, dass ich dich trotzdem- mag.

Natürlich, ich werde mein bestes versuchen., mehr als versuchen konnte ich auch nicht versprechen, schließlich war ich nur ein Mensch, aber ich würde natürlich versuchen auf Hearthstone einzugehen, Ich nenne sie meistens Waltraud, oder W für abgekürzt. Es war einfacher zu sagen, oder in diesem Fall zu deuten als Dysphorie, auch wenn ich dankbar dafür war, dass es einen medizinischen Begriff dafür gab, aber ein lächerlicher Spitzname nahm die Kraft aus dem Wort heraus, zumindest ein bisschen.

Sie ist eine ziemliche Bitch., meinte ich mit einem Schulternzucken, bevor ich erleichtert grinste, denn zum Glück hatte ich Hearthstone endlich darüber bescheid gesagt. Ich hatte Angst davor, irgendwann vor ihm eine Angstattacke oder einen Zusammenbruch zu bekommen, nur weil Waltraud sich mal wieder nicht im Zaum halten konnte, aber ich beschloss, dass ich darüber jetzt wirklich nicht nachdenken wollte.

Ich denke nicht, außer dass ich dir sehr dankbar dafür bin, dass du mir zuhörst., meinte ich, mit einem butterweichen Lächeln im Gesicht, vor mir noch etwas einfiel, es war vielleicht klar, aber ich erwähnte es lieber noch einmal, Und wenn du mal nicht weißt, wie du irgendetwas bezeichnen sollst oder ob du etwas darfst, kannst du immer fragen.

Leicht verlegen lächelte ich ihn an, während ich mich am Hinterkopf kratzte und mir bewusst wurde, wie gerne ich ihn einfach nur ansah. Es war schon etwas peinlich, ich musste auch dringend wieder einmal etwas anderes zeichnen, es war wirklich nicht creepy gemeint, aber mein Blick wurde automatisch zu Hearthstone gezogen, wenn ich meine Umgebung zeichnete. Lust in den Gemeinschaftsraum zu gehen?

Ich lächelte ihn kurz sanft an, einen Moment war ich tatsächlich versucht seine Hand zu nehmen, aber ich war mir nicht sicher, ob wir dafür schon bereit waren, also unterließ ich es lieber, sondern hielt stattdessen lieber die Tür für ihn auf und machte mich dann auf den Weg, durch das Schulgebäude mit den endlos erscheinenden Gängen, zum Gemeinschaftsraum.

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