Seufzend blieb ich vor den Kästen stehen, die an der Wand neben der Tür hingen. Warum schau ich überhaupt nach? Wir reden doch eh alle untereinander.., dachte ich mir während ich meinen Schlüsselbund aus meiner Hosentasche friemelte. Nachdem ich es endlich geschaft hatte war der passende Schlüssel schnell gefunden. Er war mit Abstand der kleinste am Bund und total verbogen. Geradeso konnte man ihn noch benutzen. Sollte die Schulleitung davon erfahren, würde sie mich wahrscheinlich bis zum Mond jagen. Den Gedanken bei Seite schiebend öffnete ich den Kasten und zog gleich darauf meine rechte Augenbraue hoch. "Als ob", murmelte ich vor mich hin als ich den Zettel heraus nahm. Das war das erste Mal in den 3 Jahren die ich nun hier war. Ob das was gutes zu bedeuten hatte? Ich würde es gleich sehen. Ich schloss den Kasten wieder ab, machte zwei Schritte zur Seite, nur um die Tür des Lehrerzimmers aufzuschließen. Ich betrat dies und machte mich gleich zu meinem Schreibtisch auf, während hinter mir die Tür ins Schloss fiel. Mein Schreibtisch konnte man gleich von denen der anderen Lehrer unterscheiden. Nicht weil er schön dekoriert war, nein, es stapelten sich Papiere, Ordner und anderer kram darauf. Ordnung war einfach nicht meins. Ich warf meinen Schlüsselbund auf einige Dokumente und ließ mich in meinen Stuhl fallen, dabei verschüttete ich beinahe den Kaffe, welchen ich in meiner linken Hand getragen hatte und bis jetzt komplett ausgeblendet hatte. "Och nee!" Das ging ja schon gut los.
Ich stellte die Tasse vorsichtig ab und nahm wieder den Zettel, um diesen endlich zu lesen.

Hallo Raphael,

ich bitte dich, heute die neuen Schüler in Empfang zu nehmen. Sie werden gegen 10 Uhr eintreffen, um halb 11 sollten alle organisatorischen Dinge fertig sein. Sei also aller spätestens dann vor meinem Büro anzutreffen. Zeig ihnen zuerst ihre Unterkunft, dann den Stall. Ob du ihnen mehr zeigen möchtest, ist dir und den Schüler überlassen.

Ich danke dir.

gez. Daniela

Ich seufzte und nahm einen großen Schluck meines Kaffees. "Ich danke dir auch Daniela. Hättest mir ruhig ein oder zwei tage vorher bescheid sagen können.", brummte ich und sah auf die Uhr. Ich hatte noch genügend Zeit. Ein weiterer Schluck aus meiner Tasse und ich stockte. Moment. Ich las die Uhrzeit auf dem Brief erneut und glich sie mit der Uhr an der Wand ab. "Ach verdammt!" Ich hatte nur noch 2 Minuten um vor der Tür des Büros der Direktorin einzutreffen.
Ich trank meinen Kaffe aus, schmiss die Tasse mehr oder weniger in die Spüle, schnappte mein Schlüsselbund und rannte regelrecht aus dem Lehrerzimmer, wobei die Tür hinter mir deutlich zu knallte. Mit schnellen Schritten begab ich mich zum Büro der Direktorin.

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Wieder einmal blieb ich vor der Tür stehen. "Da wären wir. Das da sind die Kästen für jeden Lehrer. Du solltest regelmäßig nachschauen ob etwas für dich drin liegt, da Daniela kurzfristig gern mal einen Brief schreibt." Ich deutete auf die Kästen an der Wand, fummelte dann meinen Schlüsselbund aus der Hosentasche und schloss zum zweiten Mal an diesem Tag das Lehrerzimmer auf. Ich ging hinein, trat dann aber einen Schritt zur Seite, damit Masch sich in Ruhe umsehen konnte. "Es ist nichts spektakuläres. Jeder hat seinen eigenen Schreibtisch und kann damit anstellen was er will."

Oh ja, Daniela hat davon erzählt, Schüler dürfen da auch Anliegen reinwerfen, nicht wahr? Ich sah die Reihe an Kästen entlang und beschloss später zu probieren zu welchem mein Schlüssel passte und meinen namen darauf zu schreiben, vielleicht auch noch ein paar fröhliche Sticker dazu. Ich sah mich mit einem Lächeln im Gesicht im Lehrerzimmer um, es war wie jedes andere auch, aber natürlich gefiel es mir auf anhieb. Wunderbar, ich nehme an ich kann mir einfach einen der freien Tische nehmen? Welcher ist denn deiner? Ich sah mich suchend um, ob ich einen Hinweis darauf fand welcher Tisch Raphael gehörte, doch dafür kannte ich den anderen Lehrer noch nicht genug.

Ich wusste nicht was ich von dieser Begeisterung und Freude halten sollte, die der kleinere Mann ausstrahlte, aber immerhin schien er sie nicht vorzutäuschen. "Genau, such dir einfach einen aus. So habe ich es zumindest gemacht und bis jetzt hat sich noch niemand beschwert." Ich lachte etwas und deutete auf den total zugepackten Schreibtisch. "Das Chaos dort drüben schimpft sich mein Eigen. Sorry für das Durcheinander, hätte ich gewusst, dass heute neue Kollegen kommen, dann hätte ich noch aufgeräumt."

Ich betrachtete den Tisch und lachte fröhlich auf bei Raphaels Worten. Das ist doch kein Problem, ich bin auch nicht viel ordentlicher, hauptsache man findet sich selbst zurecht, nicht wahr?

Neugierig sah ich mir die Kästen an, die an der Seite angebracht waren. Bestimmt für uns Lehrer, wenn Schüler mal ein Anliegen haben, überlegte ich und trat dann zur Tür. Da ich Stimmen hörte, klopfte ich an und steckte den Kopf durch die Tür. „Hallo“, grüßte ich Hernn Breuer und den kleineren Mann (Mash) lächelnd und trat dann ganz ein.

@Marshall Hastings
@Raphael Breuer

Ich lachte auf. "Ja das stimmt wohl." Als eine Frauenstimme hinter uns erklang, drehte ich mich halb um und erkannte die junge Frau von vorhin. "Ah, hallo auch!" Ich hob meine Hand zum Gruß und lächelte freundlich. Das gegenseitige Vorstellen würden die beiden schon allein schaffen.

Es gesellte sich nun noch eine Person zu uns, auch größer als ich, aber das war bei meiner geringen Höhe wirklich kein Wunder. Ich sah sie mit einem fröhlichen Lächeln an. Hey! Ich bin Marshall hastings, einfach Masch, der neue Lehrer fürs Kochen, wer bist du denn?

Ich grinste über die Fröhlichkeit des anderen und stellte mich ebenfalls vor: „Ich bin Alexandra O‘Connor, genannt Lex und die neue Lehrerin für Reitunterricht in den Bereichen Springen und Dressur.“ Masch schien wirklich ein ziemlich lockerer und freundlicher Mensch zu sein und sein Grinsen war wirklich ansteckend.

Ich beobachtete die Interaktion still und hielt mich eher im Hintergrund. Schließlich wollte ich die beiden nicht stören. Mein Blick glitt wieder zu meinem Chaos, was sich Schreibtisch nannte. Ich sollte wirklich mal aufräumen..

Oooh, was für ein schöner Name, freut mich sehr. Strahlend hielt ich Lex die Hand zum Schütteln hin. Dann sind wir beide neu, was? Wie gefällt es dir bisher hier?

Ich nahm seine Hand mit einem leicht verlegenem Lächeln und schüttelte sie. „Danke, dein Name ist aber auch toll. Ziemlich selten, oder?“, fragte ich dann nach. „Das was ich bisher gesehen habe, finde ich richtig schön. Ich bin schon echt gespannt auf die erste Unterrichtsstunde und die ganzen Schüler“, antwortete ich dann. Darauf freute ich mich tatsächlich mega. „Ach so, welches ist denn eigentlich mein Platz?“, fragte ich dann Herrn Breuer.

"Wir können uns übrigens dutzen, wenn Sie mögen. Ich bin Raphael.", stellte ich mich ihr ein zweites Mal vor und lächelte freundlich. "Es gibt freie Auswahl. Jeder unbenutzte Schreibtisch kan beanschprucht werden." Ich machte eine Handbewegung in den Raum um dies zu verdeutlichen.