Ach, ich weiß nicht, ich fand ihn immer nur sehr lang. Ich schüttelte Lex' Hand und ließ sie dann los, als sie sich an Raphael wandte. Passend zum Thema entschied ich mich währenddessen für einen der Tische am Fenster, recht nahe an Raphaels dran. Ich ging beschwingt hinüber und legte einen Notitzblock und einen Stift auf den Tisch, welche ich beide in der Tasche gehabt hatte. Ich freue mich auch schon auf die Schüler, ich hab ein paar Worte mit einigen gewechselt, wirklich nette Kinder.

„Gern, Raphael“, antwortete ich lächelnd und suchte mir einen Tisch in der Ecke raus. So würde man nicht so schnell Chaos sehen, sollte welches entstehen und ich hockte nicht so in der Mitte. „Bisher habe ich nicht viel von den Kids mitbekommen“, ging ich dann noch auf Maschs Aussage ein.

Ich nickte bei Maschs Worten. "Sie sind alle nett. Trotzdem merkt man manchmal, dass sie aus unterschiedlichen familiären Verhältnissen kommen. Das kann durchaus zu Spannungen zwischen den Schülern kommen, vorallem wenn es um ihre Pferde geht." Während ich sprach ging ich zu meinem eigenen Schreibtisch herüber, lehnte mich mit der Hüfte dagegen und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Die meisten kennen ihre eigenen Pferde sehr gut, unterschätzen aber manche Situationen und überschätzen ihr eigenes Können. Darauf müssen wir besonders achten, auch außerhalb des Unterrichtes."

Natürlich, natürlich, gerade beim Reitsprot gehen die Meinungen sehr auseinander, aber ich bin sicher mit so guter Betreuung wie hier können alle Wogen geglättet werden. Es mochte manchmal wirken als wollte ich mich mit so vielen Komplimenten bei den Leuten einschleimen, doch das wunderbar merkwürdige war, dass dem ganz und gar nicht so war, ich meinte jedes einzelne meiner Komplimente zu hundert Prozent ernst. Ich setzte mich auf die Platte meines Tischs und ließ leicht die Beine schwingen.

Ich nickte nachdenklich. „Ich hatte schon einmal die Situation, dass ein Mädel fertig gemacht wurde, weil sie nicht aus reichem Hause stammte, ihr Pferd ja auch keine 30.000 gekostet habe und demnach zu nichts nutze war. Hat mich ganz schön viel Arbeit gekostet, dieses Mädchen von ihrem hohen Ross zu kriegen“, erzählte ich. Das war noch an meinem alten Stall und wirklich nicht schön gewesen. „Es hatte sich dann allerdings herausgestellt, dass man wie das Sprichwort sagt: nicht auf Papieren reiten kann. Das Pferd von dem „armen“ Mädchen hatte sich in der Dressur als wahres Genie entpuppt.“ Das arm setzte ich zur Verdeutlichung in Gänsefüßchen. Ich selbst kam auch nicht aus reichem Hause und hielt absolut nichts davon, dass so ein Wert darauf gelegt wurde.

Ich nickte zustimmend. "Das ist richtig. Nur weil ein Pferd aus erfolgreicher Zucht stammt, heißt es noch lange nicht, dass es auch das Talent besitzt. Ich habe schon viele Pferde erlebt, die in den Disziplinen, aus dessen Zuchtlinie sie stammten, nicht zu gebrauchen waren. Dafür konnten sie sich aber umso mehr in anderen behaupten." Ich persönlich war kein Verfechter davon, dass die Pferde die Disziplinen ausüben sollten, die ihr Besitzer oder Reiter mit ihnen bestreiten wollte. Schließlich soll der Reitsport allen Spaß machen, sowohl Mensch als auch Pferd. "Zum Glück hatten wir einen so harten Fall hier noch nicht, doch kann es immer das erste Mal sein. Allerdings denke ich, dass unsere Betreuung hier, wie Masch bereits gesagt hatte, dazu führt, dass sich solche Fälle schnell auflösen."

Wir werden alle einfach gleich behandeln, ganz egal wo sie herkommen oder welchen Stand sie haben. Mein Blick fiel auf die Uhr an der Wand und ich warf auf eine Eingebung hin einen kurzen Blick auf mein Handy und richtig, ich hatte meine erste Stunde fast vergessen. Oh, ich muss los, gleich startet meine erste Stunde. Bis später ihr beiden! Ich nahm meuinen Rucksack, strahlte Lex und Raphael an und lief dann aus dem Raum um die Küche überhaupt einmal zu suchen.
(Schulküche)

Zustimmend nickte ich. „Papiere sind schön und gut, aber ich mache mir lieber ein direktes Bild vom Pferd“, meinte ich und schaffte es gerade noch, Mash ein „Viel Spaß!“, hinterherzurufen. Mit einem Blick auf die Uhr, entschloss sich ich mich zu gehen. „Ich werde mal gucken, was die Kiddies so treiben, bis später mal“, verabschiedete ich mich lächelnd.

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