" Nein, ich hab mir noch keinen Stauraum ausgesucht -hab auch nur das Nötigste auf den Schreibtisch gelegt und das war es dann auch schon... ich habe grade auch nicht wirklich Lust die Sachen auszuräumen. Das kann ich auch später noch machen, immerhin sind wir ja eine gaaaaaanze Weile hier. Ob das am Tag der Ankunft oder einen Tag später gemacht wird spielt glaube ich keine Rolle...", begann ich und setzte mich wieder auf.
Sofort sah ich, wie Cassy ebenfalls das nötigste aus ihrem Gepäck filterte und heraus kramte -völlig verständlich, hatte ich ja auch nicht anders gemacht.
Meine Gedanken drifteten wieder zu meinen beiden Hengsten... ob sie sich schon eingelebt hatten? Vorhin fühlten sie sich ja anscheinend sehr schnell sehr wohl. Mein Blick ging zum Fenster, das mir nach wie vor das schönste Wetter zeigte und mir kam eine Idee.
" Was hältst du davon, wenn wir gleich in den Stall gehen, uns unsere Pferde schnappen und eine groooooße Runde mit ihnen spazieren gehen? So können wir 1. das schöne Wetter genießen 2. die Umgebung erkunden 3. lernen die Pferde die Umgebung kennen -oder du dein Pferd, wenn du ein Schulpferd bekommen hast und 4. sind meine beiden für etwas Bewegung nach der langen Fahrt sicher dankbar... was meinst du?"
Nachdem ich ihr meinen Vorschlag unterbreitet hatte sah ich sie erwartungsvoll an und wartete auf ihre Antwort.
ich war zwar wegen der Fahrt ein wenig erschlagen, aber die frische Luft und Bewegung machten ungemein wach. Zumal das Wetter viel zu schön war, als das man es nicht nutzte -spätestens im Herbst würden Spaziergänge nicht so viel Spaß machen!

Ich lächelte und nickte zustimmend.
Ja das macht wirklich kaum Unterschied, erwiderte ich und lauschte dann weiter, als sie einen Vorschlag machte, was wir nun tun könnten.
Ich war ehrlich froh, dass sie nicht fragte, ob wir nicht einen Ausritt machen wollten. Spazieren gehen hörte sich aber sehr gut an. Ich freute mich richtig darauf, mein Pflegepferd kennenzulernen.
Ja ich hab ein Schulpferd. Und das hört sich alles echt prima an!, antwortete ich und sprang dann vom Bett auf.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich Feli und ich echt gut verstehen würden. Zumindest hatte ich einen guten ersten Eindruck von ihr. Ich lächelte ihr zu.
Ich fürchte aber, du musst vorgehen. Ich hab keine Ahnung, wo ich lang muss. Ich grinste schief.

Ich musste lachen, als meine Zimmergenossin super motiviert vom Bett sprang und nickte dann entschlossen, ehe auch ich mich vom Bett erhob und kurz meine Kleidung zurecht zupfte. Ich hatte bei Cassy ein wirklich gutes Gefühl und der erste Eindruck stimmte auf alle Fälle -ich freute mich auf unsere gemeinsame Zeit und war sogar etwas neugierig, sie näher kennen zu lernen. Alles in allem hatte ich mit ihr als Zimmergenossin sicher einen guten Griff gemacht!
" Na daran soll es nicht scheitern -den Weg zum Stall finde ich sicher sehr gut... nur bei allem anderen solltest du dich niemals an mich halten. Denn dann landest du überall nur nicht dort, wo du hin willst!" riet ich ihr und öffnete die Tür um das Zimmer zu verlassen.

(Reitstall/ Die Stallgasse)

Ich musste schmunzeln, als Felizia meinte, bei Orientierungssachen sollte ich mich lieber nicht an sie halten. Aber was den Stall betraf glaubte ich es ihr sofort. Ich war mir sicher, den Weg dorthin würde auch ich mir merken können.
Da ich sowieso noch meine Straßenschuhe anhatte und wir nur spazieren gehen wollten, musste ich mich auch nicht umziehen, weshalb ich Feli sofort folgte und die Tür hinter mir wieder schloss.
Ich war ganz gespannt, wie der Stall aussah und wie mein Pflegepferd so war. Schließlich wusste ich erst den Namen.
Diamond Princess. Ich bin schon ganz gespannt, was hinter dem Namen steckt. Irgendwie hoffte ich mir, dass mein Pferd kein Riese sein würde, aber egal welche Rasse es auch war, ich freute mich wahnsinnig aufs Reiten. Also beeilte ich mich, hinter Felizia nachzukommen, nicht dass ich sie noch aus den Augen verlor und dann ewig herumirren musste, um zum Stall zu finden. Ich grinste etwas über mich selbst. Am besten, ich prägte mir den Weg gleich mal ein.

>> geht zu: Stallgasse

Als wir auf unserem Zimmer ankamen fiel mir als erstes wie Schuppen von den Augen: Ich hatte noch keinen Koffer aufgeräumt und der Inhalt an Klamotten befand sich noch immer komplett darin. Ich seufze leise und rügte mich gedanklich selbst dafür, dass ich es aufgeschoben hatte... andererseits hatte der Spaziergang mit meiner Zimmergenossin vorhin ebenfalls sehr viel Spaß gemacht!
" Na dann wollen wir mal die Klamotten aus den Koffern buddeln!", sagte ich leicht lustlos und machte mich an besagtem Gegenstand zu schaffen. Ich hievte das Monstrum aufs Bett und öffnete den Reißverschluss, ehe ich den Deckel nach hinten klappte und auf den Inhalt blickte.
Ich hatte einiges dabei -klar, ich würde ja auch eine gaaaaanze Weile am Stück hier sein- und wusste selbst nicht mehr, wie genau ich dieses verflixte Ding genau eingeräumt hatte. Genau aus dem Grund kramte ich Stück für Stück alles aus, verteilte es auf meinem Bet... nur um festzustellen, dass eine meiner Lieblingsreithosen natürlich ganz unten vergraben war. Toll. Aber egal. Mein Blick glitt zu dem Kleiderhaufen auf dem Bett herüber. Jetzt wo ich es ausgeräumt hatte, konnte ich es später auch endgültig in meinen Schrank einräumen!
Um mir etwas Zeit zu sparen, schob ich den Koffer einfach etwas weiter zurück und setzte mich auf die weiche Matratze. Ich suchte in dem anderen Gewirr auf Rucksack, Tasche und Koffer nach der Tasche mit meinen Reitstiefeln... und gerade als ich dachte sie vergessen zu haben, fiel mir die Schwarze Tasche ins Auge. Erleichterung erfasste mich und der Herzkasper blieb aus.

" Na dann wollen wir uns doch mal in die Kluft zwängen", sagte ich und schälte mich aus meiner Jeans heraus, um in meine abgewetzte, blau karierte Reithose zu schlüpfen. Es war eine meiner ältesten und so sah sie auch aus: Der Lederne Vollbesatz hatte unübersehbare Gebrauchsspuren und hatte sich teils stark verfärbt und der blaue Stoff mit dem Karo Muster war ausgeblichen. Der Hosenbund saß nicht mehr so straff und ich benötigte aufgrund dessen einen Gürtel. Sie war nicht schön, hatte aber viel mit mir durchgemacht!

<< kommt von: Speisesaal

Ich kam mit Felizia in unser Zimmer und merkte sofort, dass meine Taschen immer noch unausgepackt bei meinem Bett lagen, so, wie ich sie zurückgelassen hatte.
Wäre echt toll, wenn jetzt alles bereits im Kasten verräumt wäre..., dachte ich etwas missmutig, aber da Felizia so enthusiastisch begann, ihren Koffer zu durchwühlen, machte ich mich ebenso daran, meine Reitsachen aus der Sporttasche zu suchen.
Na dann mal los, murmelte ich, während ich meinen Reithelm und die halbhohen Stiefel hervorkramte. Dazu noch die alten Chaps, die ich über meine abgenutzte Jeans ziehen würde, da eine richtige Reithose zu teuer gewesen war.
Als sich Feli begann umzuzuziehen, folgte ich ihrem Beispiel zögerlich. Sie war vollkommen ausgestattet und ich... Irgendwie war mir das ein wenig peinlich.

Nachdem ich mich in meine Klamotten hineingezwängt hatte, warf ich meine vorherigen Sachen fürs Erste achtlos neben mir aufs Bett -denn das musste ohnehin heute Abend freigeräumt werden. Mein Shirt konnte ich bedenkenlos an lassen, doch die Hose musste natürlich einer Reithose weichen... wobei 'musste' auch nicht ganz stimmte. Doch da ich nun mal einige Hosen dabei hatte, machte es nur Sinn sie auch zu nutzen! Ich strampelte mir einen ab, während ich versuchte in die frisch gewaschene und eng anliegende Hose zu schlüpfen.
Verdammt noch mal, was HASSE ich frisch gewaschene Reithosen!, dachte ich für mich und kämpfte so lange, bis der elastische Stoff endlich an meiner Taille saß -und ich vor Anstrengung schnaufend noch ein Mal die Hosenbeine nach zog. Als ich endlich den Knopf schließen und den Reißverschluss zu ziehen konnte, seufzte ich erleichtert auf und ließ mich kurz aufs Bett fallen um zu verschnaufen.

Wie Felizia begann auch ich mich schließlich umzuziehen, wobei es ein Weilchen dauerte, bis ich meine alte, abgewetzte Jeans gefunden hatte, die mit ihrem schlichten Dunkelblau einer Reithose nicht mal so unähnlich sah, bloß war sie eben nicht mehr die neueste. Hier und da war sie schon mal genäht oder geflickt worden und ich wusste, dass sie etwas schäbig aussah. Aber wenigstens durfte sie gehörig dreckig werden, denn bei ihr war das schon egal.
Die Chaps zog ich schließlich darüber, dann tauschte ich noch mein eng anliegendes Shirt gegen ein etwas weiteres, grünes T-Shirt und suchte meine schwarzen Gummistiefel hervor, die zumindest eine Ähnlichkeit mit echten Reitstiefeln hatten.
Nachdem ich mir meinen gebrauchten Reithelm geschnappt hatte, sah ich wieder zu Felizia und konnte die Aufregung über meine erste Reitstunde wieder in meinem Bauch spüren. Zögerlich lächelte ich ihr zu.
Ich wär so weit fertig, meinte ich überflüssigerweise, da ich bereits sichtlich am Sprung war.

Während ich mich kurz ausgeruht hatte, war Cassy binnen Sekunden in ihre Kleidung geschlüpft. Auf ihre Aussage hin hob ich den Kopf, zog mir schnell die Reitstiefel an, schloss sie und erhob mich dann ebenfalls.
"Na dann wollen wir uns Mal zu den Ställen begeben und den kleinen fertig machen würde ich sagen -du kann es sicher kaum noch abwarten hm?", sagte ich kichernd zu meiner Zimmergenossin und freute mich schon wahnsinnig, sie auf Jaden zu setzen!
Bevor ich ihre Antwort bekam schlüpfte ich schon aus dem Zimmer und strebte den Weg zum Stall an -jetzt konnte die Blonde erste Erfahrungen im selbstständigen Umgang mit Pferden sammeln. Ich würde zwar da sein doch wollte Cassy vor allem die Chance geben, Sicherheit und Routine im Umgang mit dem Pferd zu gewinnen... dafür war dieser angebrochene Tag wirklich bestens geeignet!

(Reitstall, Die Stallgasse)

Du sagst es!, grinste ich auf Felizias Worten hin, doch Feli war bereits aus dem Zimmer verschwunden.
Wer kann es hier nicht erwarten, hmh?, dachte ich amüsiert, ehe ich meiner Zimmergenossin folgte.
Ein paar kleine Zweifel spukten zwar noch irgendwo in meinem Kopf herum, doch ich verdrängte sie schnell wieder. Mir würde ein bisschen Übung vor dem richtigen Unterricht auf jeden Fall gut tun!

>> geht zu: Reitstall // Stallgasse